Die regelmäßige Wartung und Prüfung einer Blitzschutzanlage ist entscheidend, damit im Ernstfall sowohl Personen als auch Gebäude wirksam geschützt sind. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie oft eine Blitzschutzanlage geprüft werden sollte, welche Normen zu beachten sind und welche Schritte in der Wartungspraxis unerlässlich sind.
Weitere Informationen zur Planung von Blitzschutzsystemen finden Sie hier.
Welche Normen regeln die Prüfung?
Die Normenreihe DIN EN 62305 bzw. VDE 0185‑305 legt fest, dass Blitzschutzsysteme nach ihrer Errichtung sowie in wiederkehrenden Abständen geprüft werden müssen. Laut der Deutschen Kommission für Elektrotechnik (DKE) empfiehlt sich eine Sichtprüfung alle zwei Jahre und eine Detailprüfung aller Komponenten alle vier Jahre.
Wie oft muss geprüft werden?
Die Häufigkeit der Prüfung hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Schutzklasse der Blitzschutzanlage
- Nutzung und Risiko des Gebäudes
- Umgebungsbedingungen und Alter der Anlage
Typische Intervalle laut Fachquellen:
- Blitzschutzklasse I & II: Sichtprüfung jährlich, umfassende Prüfung alle 1‑2 Jahre.
- Blitzschutzklasse III & IV: Sichtprüfung alle 2 Jahre, umfassende Prüfung alle 4 Jahre.
Was wird bei der Wartung geprüft?
Eine vollständige Prüfung umfasst unter anderem:
- Sichtprüfung – Zustand der Fangeinrichtungen, Ableitungen, Erder
- Messung – Durchgangs‑ und Erdungswiderstände
- Funktionsprüfung – Potentialausgleich, Überspannungsschutzgeräte (SPD)
- Dokumentation – Prüfprotokoll, Mängelbericht, Nachverfolgung
Mehr zur Rolle der Dokumentation finden Sie in unserem Beitrag „Die richtige Dokumentation von Blitzschutzanlagen“.
Was tun bei Mängeln?
Werden bei der Prüfung Mängel festgestellt, sollten diese umgehend behoben werden. Eine verzögerte Instandsetzung kann dazu führen, dass die Schutzwirkung der Blitzschutzanlage eingeschränkt ist – und im Schadenfall Versicherungen Leistungen kürzen. Eine Wartung kombiniert mit Prüfung sichert langfristig Ihre Schutzanlage und Ihre Anlage.
Fazit
Die Wartung einer Blitzschutzanlage ist kein optionaler Zusatz – sie ist essenziell für die Sicherheit. Richtige Intervalle, durchgeführte Prüfungen und vollständige Dokumentation machen den Unterschied. Beachten Sie sowohl die Normenlage als auch die praxisbezogenen Vorgaben – so bleibt Ihre Blitzschutzanlage im Ernstfall leistungsfähig.